Test: Porsche 911 Carrera S Cabriolet

Luftiges Vergnügen

Das Porsche-Cabrio macht als S mehr Freude als eh und je. Noch selbstbewusster, noch sportlicher mit neuem Stoffdach und Getriebe. Die 450 PS des Sechszylinder-Boxers lassen sich dabei ganz easy bändigen.

Veröffentlicht am 04.05.2020
Porsche 911 Carrera S Cabrio

Porsche 911 Carrera S Cabrio

Porsche 911 Carrera S Cabrio

Porsche 911 Carrera S Cabrio

Porsche 911 Carrera S Cabrio

Porsche 911 Carrera S Cabrio

Porsche 911 Carrera S Cabrio

Porsche 911 Carrera S Cabrio

Porsche 911 Carrera S Cabrio

Porsche 911 Carrera S Cabrio

Porsche 911 Carrera S Cabrio

Porsche 911 Carrera S Cabrio

Porsche 911 Carrera S Cabrio

Porsche 911 Carrera S Cabrio

Es muss nicht immer der Turbo sein. Schon als "S" macht das 911-Cabrio Lust auf den Sommer. Mit breiterer Spur, 20-Zöllern und tief angesetzten Seitenlinien steht der Frischluft-Sportler satt auf der Strasse. Die Front mit nach vorn gezogener Haube und markanten Vertiefungen vor der Windschutzscheibe erinnert dabei an die legendäre G-Serie. Die Schokoladenseite des neuen Elfers ist aber eindeutig das Heck mit breit ausgestellten Kotflügeln und durchgehendem Lichtbogen. Die schwarzen Lamellen des Testwagens verraten: Es ist der Hecktriebler.

 

In 12 Sekunden oben ohne

Eine Neuentwicklung ist das Soft-Top in Z-Faltung. Dessen Flächenspriegel aus Magnesium machen es nicht nur leicht, sondern auch extrem formbar. So folgt das Cabrio-Dach nun akkurater als jemals zuvor der Silhouette des Coupés, gleichzeitig verhindert die Verdeck-Konstruktion das Aufplustern. Das Stoffdach mit integrierter, beheizbarer Glasscheibe verschwindet ausserdem in nur 12 Sekunden im Verdeckkasten und entfaltet sich ebenso schnell wieder. Bleibt das Dach aber auf und die Seitenscheiben oben, bläst den Passagieren der Wind kaum noch um die Nase – schon gar nicht, wenn zusätzlich das elektronische Windschott hochgefahren ist.

 

Feintuning im Cockpit

Das Interieur gibt Porsche-Kennern auch in der achten Generation keine Rätsel auf: Schlüssel links, mittiger analoger Drehzahlmesser. Neu wird dieser von zwei frei belegbaren 7-Zoll-Digitaldisplays flankiert. Ebenfalls ein Novum sind die fünf Schnellwahl-Kippschalter in der Mittelkonsole sowie der zierliche Wahlhebel für das präzise schaltende Achgang-Doppelkupplungsgetriebe. Perfekten Halt bieten die vollelektrischen Sportsitze des Testwagens mit Sport-Chrono-Paket an Bord. Mittels Drehschalter am Lenkrad wechselt man zwischen den Fahrmodi von „Wet“ bis „Sport+

 

Feiner Boxer-Motor, grosse Spreizung

Zündung an! Schon ertönt der typisch kernige Boxeround, allerdings durch das gut isolierte Stoffdach noch recht gedämpft. Erst wenn das Verdeck versorgt ist und „Sport++-Modus vorgewählt ist, tönt es richtig schön heiser und sprotzelnd  aus den ovalen Endrohren der optionalen Sportabgasanlage. Ähnlich gross ist die Spreizung des zehn Millimeter tiefergelegten PASM-Sportfahrwerks: Von angenehm komfortabel bis sportlich straff ist alles dabei.

Der feine Boxermotor tönt nicht nur kernig, sondern zieht auch ebenso durch. Die 450 PS beschleunigen das S Cabrio in 3,7 auf 100 km/h – fast ohne Turboloch. Dass auch das neue Elfer-Cabrio sensationell in der Kurve liegt und präzise einlenkt, braucht man eigentlich gar nicht extra zu erwähnen. Die nötige Verwindungssteifigkeit ist ebenfalls gegeben. Und wie steht es um den Testverbrauch? Der fällt mit 10,3 statt 9,8 Litern  moderat aus. Damit gibt es eigentlich kein Gegenargument, sich keinen offenen Elfer zu gönnen. Ausser natürlich dem Preis, der für den „S“ bei 175.600 Franken liegt.

Text: Michael Lux

Fotos: Nils Deparade       

Technische Daten

Porsche 911 Carrera S Cabriolet
B6-Biturbo, 2981 cm3,
331 kW/450 PS,
530 Nm bei 2300–5000/min,
8-Gang-PDK, Hinterrad,
9,8 l/100 km,
208 g/km CO2, Effizienz F,
Test 10,3 l/100 km
0–100 km/h 3,7 s,
Spitze 306 km/h,
L/B/H: 4519/1852/1299 mm,
Leergewicht: 1660 kg,
Ladevolumen: 132 l
Preis ab 175 600 Franken

<< Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren: