Porsche Mission R

Porsche Mission R – Sportliche Mission

Porsche Mission R – Flach, rein elektrisch und sauschnell. Attribute, die auf die Motorsportstudie zutreffen, die Porsche anlässlich der IAA als Weltpremiere präsentiert.

Veröffentlicht am 06.09.2021

Porsche lebt Motorsport – erst recht in der Konzeptstudie Mission R. Denn geht es um Umweltverträglichkeit, haben die Zuffenhausener einmal mehr die Nase ganz weit vorn. «Zusätzlich zum Engagement in der Formel-E-WM gehen wir bei der Elektromobilität jetzt den nächsten grossen Schritt. Die Konzeptstudie ist unsere Vision vom rein-elektrischen Kunden-Motorsport», sagt Porsche-Boss Oliver Blume anlässlich der Weltpremiere an der IAA. Gerade der Kunden-Motorsport geniesst bei Porsche einen hohen Stellenwert. In den 31 Jahren des Porsche Carrera Cup Deutschland hat der Sportwagen-Hersteller mehr als 4400 Einheiten der Cup-Fahrzeuge aus Weissach produziert und ausgeliefert. Weltweit finden auf Basis dieser Rennautos 30 Markenpokale statt.

So schnell wie der aktuelle 911 GT3 Cup

Zeit, sich mit dem Porsche Mission R mit der Zukunft zu befassen, wie der Markenpokal mit rein-elektrischen Fahrzeugen aussehen kann. Und die Studie scheint gegenüber den Verbrennermodellen des GT3 Cup nichts zu verlieren. Im Qualifying-Modus soll der rund 1100 PS starke Allradler in weniger als 2,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen – Spitze über 300 km/h. Und auch in Sachen Performance steht er seinen Verbrennerbrüdern in nichts nach, soll er sich doch punkto Rundenzeiten auf dem Niveau des aktuellen Porsche 911 GT3 Cup bewegen.

Dafür sorgen neu konstruierte Elektromotoren und Batteriezellen – alle mit einer Öldirektkühlung ausgestattet –, die im Porsche Mission R im Rennmodus konstante 500 kW/680 PS garantieren sollen. An der Vorderachse arbeitet ein 320 kW/435 PS starker Elektromotor, der im Heck leistet 480 kW/653 PS. Die Batteriekapazität von rund 80 kWh sowie eine innovative Rekuperation ermöglichen Sprintrennen ohne jegliche Leistungsverluste. Und dank 900-Volt-Technologie und Porsche Turbo Charging genügt dem Akku eine gut 15-minütige Rennpause, um von fünf auf 80 Prozent aufzuladen. Das Laden kann mit bis zu 340 kW erfolgen. Der Mission R zeigt zudem eine Weiterentwicklung der Porsche Active Aerodynamics (PAA) mit Drag Reduction System (DRS) an Bugteil und dem zweiteiligem Heckflügel.

911-Anleihen

Damit nicht genug. Nebst dem Antriebskonzept ist auch die Karosserie der Konzeptstudie auf CO2-Reduzierung und Nachhaltigkeit gepolt. Sie besteht zu grossen Teilen aus Naturfaser-verstärktem Kunststoff (NFK). Grundlage sind Flachsfasern aus der Landwirtschaft. Ein Werkstoff, der sich auch im Frontsplitter, dem Diffusor und den Seitenschweller wiederfindet. NFK kommt ebenfalls im Interieur des Mission R in den Türinnenschalen, der hinteren Schottwand und den Sitz zum Einsatz.


In der Schaltzentrale des Piloten zeigt ein ergonomisch platziertes Display zwischen den Lenkhörnern während des Rennbetriebs alle relevanten Daten an. Der Monitor oberhalb der Lenksäule bildet die Aufnahmen der seitlichen Spiegel- und der zentralen Heckkamera ab. Und über ein Touchdisplay rechts vom Sitz lassen sich unter anderem biometrische Daten des Fahrers abrufen. Zahlreiche weitere Kameras im Innenraum liefern darüber hinaus spannende Signale für eine Livestream-Übertragung.


Der Porsche Mission R ist mit 4,33 Metern Länge etwas kürzer als die aktuelle 718 Cayman-Baureihe, dafür mit 1,99 Meter aber spürbar breiter und mit 1,19 Meter Höhe deutlich flacher. Und wer weiss, vielleicht trägt der Porsche Mission R bereits erste Anleihen der nächsten oder übernächsten 911-Generation. Gemäss Porsche-Designchef Michael Mauer «gibt es bis zur Gürtellinie Anklänge an ein zukünftiges Serienmodel und darunter pures Racing».

Text: Jörg Petersen
Fotos: Porsche, J. Petersen

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