Subaru Impreza 22B

Prodrive P25 – der Subaru Impreza ist zurück

Am 23. Juni 2022 feiert in Goodwood ein ganz besonderes Fahrzeug seine Weltpremiere. Prodrive lanciert eine Kleinauflage von 25 Stück des legendären zweitürigen Impreza World Rally Car, der in nur 424 Exemplaren entstand.

Veröffentlicht am 21.06.2022

Genau 25 Jahre ist es her, seit Prodrive den zweitürigen Impreza World Rally Car (WRC) vorstellte, der als Vorbild für den Subaru Impreza 22B diente (Foto oben). Von diesem Sondermodell wurden damal nur 424 Exemplare hergestellt, und im Laufe der Zeit erlangte sie Kultstatus als der ultimative turboaufgeladene Allradler seiner Zeit.

Heute, 25 Jahre später, hat Prodrive mit Hilfe neuester Technologien und Materialien eine Neuauflage geschaffen. Es werden nur 25 Fahrzeuge produziert, die alle auf einem originalen zweitürigen Impreza-WRX-Chassis basieren – also nix Restomod mit Elektroamotor! Es handelt sich dabei um das Chassis, das auch im ersten Impreza WRC verwendet wurde, jetzt aber mit reduziertem Gewicht, einem stärkeren Motor und verbesserter Fahrdynamik. 

Das Gewicht des Chassis wurde durch die Verwendung von Kohlefaserverbundwerkstoffen bei  Kofferraum, Motorhaube, Dach, Schwellern, Aussenspiegeln, Front- und Heckpartie, WRC-Heckflügel und Stossstangen reduziert, während im Innenraum optional leichte Rennsitze mit Karbon-Türverkleidungen verbaut sind. So wiegt das Auto weniger als 1200 kg.

Durch den Einsatz des neuesten 2,5-Liter-Boxermotors mit über 400 PS und 600 Nm Drehmoment in Kombination mit einem Sechsgang-Halbautomatikgetriebe, einer WRC-typischen Launch Control und einer Turbo-Anti-Lag-Funktion erreicht der P25 die 100 km/h aus dem Stand in weniger als 3,5 Sekunden. Genauer gesagt: Der Motor ist an ein sequentielles Sechsganggetriebe mit schrägverzahnten Gängen und halbautomatischer Schaltung über ein Paddel an der Lenksäule gekoppelt, das präzise Gangwechsel in 80 Millisekunden ermöglicht. Das Fahrzeug verfügt über eine Startkontrolle im WRC-Stil, die die Fly-by-Wire-Drosselklappe und die Kupplung in der am Boden montierten Pedalbox kombiniert, um das Fahrzeug automatisch in den ersten, zweiten und dritten Gang zu bringen und so eine optimale Beschleunigung aus dem Stand zu erreichen, ohne dass der Fahrer eingreifen muss.

Die Kraftübertragung auf alle vier Räder erfolgt über einen Antriebsstrang, der über ein einstellbares aktives Mittendifferenzial und Sperrdifferenziale vorne und hinten verfügt. Die McPherson-Federbeinaufhängung wurde beibehalten, jedoch mit gefrästen Aluminium-Achsschenkeln, die in Sturz und Geometrie auf die breitere Spur abgestimmt werden können. Die Bilstein-Dämpfer sind in Druck- und Zugstufe einstellbar, während die Federn und Stabilisatoren das Fahrverhalten auf dem Asphalt optimieren.

Der Motor selber bekam massgeschneiderte Komponenten, einschliesslich neuer Zylinderlaufbuchsen, Kolben, Pleuel und einem Ventiltrieb mit variabler Nockensteuerung. Es gibt einen Garrett-Rennlader mit einem Hochleistungs-Ladeluftkühler und einer Airbox sowie eine Akrapovic-Rennauspuffanlage aus Titan und Edelstahl.

Für Bremskraft sorgen AP Racing-Bremsen mit 380-mm-Belüftungsscheiben und Sechs-Kolben-Bremssätteln vorne und 350-mm-Belüftungsscheiben und Vier-Kolben-Bremssätteln hinten mit schwimmend gelagerten Glocken und mehreren Belagoptionen. Prodrive-Felgen im Format 8,5 x 19 sind mit Bridgestone Potenza-Reifen der Größe 235/35/19 ausgestattet, die auf die Dämpfer abgestimmt sind.

Das Armaturenbrett – von dem es noch keine Fotos gibt – ist ein mehrseitiges High-Definition-Display in voller Breite, das auch einen Datenlogger enthält. Für diejenigen, die den Wagen auf der Rennstrecke einsetzen möchten, kann der Fahrer aus verschiedenen Kennfeldern für die Gasannahme und die Motorleistung wählen, einschliesslich einer Anti-Lag-Einstellung. Ausserdem gibt es eine hydraulische Handbremse im WRC-Stil, die automatisch das Mitteldifferenzial ausschaltet, um den Antrieb auf die Hinterräder zu entfernen. Dies geschieht zusätzlich zur serienmässigen elektrischen Parkbremse.

Während Prodrive den Schwerpunkt auf das Fahrerlebnis gelegt hat, wurde auch der Innenraum aufgewertet und mit einer Kombination aus Leder, Alcantara und Karbonverkleidung ein authentisches Interieur eines Impreza aus den späten 1990er Jahren nachgebildet. Der P25 bietet Platz für vier Passagiere, aber es besteht auch die Möglichkeit, die Rücksitze zu entfernen und einen Teilsicherheitskäfig einzubauen.

Der erste P25-Prototyp wird beim Goodwood Festival of Speed mehrere Hillclimbs absolvieren, bevor er in ein umfangreiches Test- und Entwicklungsprogramm einsteigt. Die 25 Serienfahrzeuge werden am Hauptsitz von Prodrive in Banbury, Grossbritannien, gebaut, und die ersten werden noch in diesem Jahr an Kunden ausgeliefert.

Der P25 wird eine britische Strassenzulassung haben und zu einem Preis von £ 460'000 (ca. 545'000 Franken) + MwSt. angeboten.


Text: Stefan Fritschi
Fotos: Prodrive, Motorsport Images, Subaru

 

 

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