Wirtschaft

«Die Zukunft von Seat ist Cupra»

Cupras rasanter Aufstieg hat Seat von der Bühne gedrängt. Kürzlich bestätigte der VW-CEO Thomas Schäfer, dass der Name zwar weiterleben, aber eine andere Rolle bekommen werde. Ein paar Facelifts wird es aber noch geben.

Veröffentlicht am 12.09.2023

Mit Seat-Tochter Cupra scheint der VW-Konzern alles richtig zu machen. Nicht zuletzt dank günstigen Leasing-Deals ist die junge Marke mit Sport-Ambitionen überall im Strassenbild zu sehen. Das lässt offenbar nicht mehr viel Platz für Seat. Auf LinkedIn liess VW-CEO Thomas Schäfer verlauten, dass man für Seat in Zukunft eine andere Rolle vorsehe.

Thomas Schäfer, CEO Volkswagen Gruppe
«Auf lange Sicht bietet sich für Seat eine hervorragende Möglichkeit, neue Formen der Mobilität für junge Menschen anzubieten, wie zum Beispiel Sharing, Abo-Modelle und Mikro-Mobilität, wo wir bereits viel Erfahrung haben dank SEAT MÓ»

Der Markenname Seat wird auch nach einer Neupositionierung beibehalten, bekommt demnach aber eine neue Rolle als Mobilitätsmarke zugewiesen. Eine ähnliche Schiene fährt etwa Renault mit Markentochter Mobilize. Versuchsfahrzeuge gibt es bei Seat schon, etwa den Twizzy-ähnlichen Minimo oder den Elektroroller Mó 125, der in Barcelona beim Sharing-Dienst Mó im Einsatz ist. So würde man auch nicht den Konzerngeschwistern Skoda und Cupra in die Quere kommen.


Hinsichtlich Elektrifizierung gibt es bei Seat aktuell nur Mild- und Plug-in-Hybride (Bild) und keine reinen Elektromodelle.

 

Gleichzeitig seien die weltweiten Seat-Verkäufe im laufenden Jahr 2023 um 18 Prozent auf fast 200'000 Fahrzeuge gestiegen, während man im letzten Jahr noch Marktanteile eingebüsst hat. Allerdings hat Cupra in nur fünf Jahren rund 400'000 Autos verkauft und wächst weiter stark an. Dieses Jahr seien bereits rund 150'000 Autos ausgeliefert worden, ein Plus von 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Einige Seat-Modelle bekommen Facelifts

Bestehende Seat-Modelle werden noch bis zum Ende ihrer geplanten Laufzeit weitergebaut. Laut Thomas Schäfer werden Ibiza, Arona und Leon jeweils noch ein Facelift bekommen. Letzterer wird mit neuen PHEV-Antrieben kommen, die man wohl auch im Facelift des VW Golf 8 sehen wird. Danach werden Seat-Modelle wohl entweder als Cupra weitergebaut oder ganz eingestellt.


Der Cupra DarkRebel wurde von Usern via Internet mitgestaltet.

Laut Thomas Schäfer würde eine Weiterführung beider Marken - Cupra und Seat - in dieser Form keinen Sinn machen, wie er in einem Gespräch mit dem britischen Onlineportal Autocar verlauten liess. «Die Zukunft von Seat ist Cupra.» Cupra habe das grössere Potenzial, auch, was die Gewinne angeht. Deshalb investiert man stark in Cupra. Als nächste Modelle folgen das SUV Coupé Tavascan, der Audi Q3-Ableger Terramar und der elektrische Kleinwagen Raval. Der wird, zusammen mit seinen Geschwistern VW ID.2 und Skoda Small BEV, in der Seat-Fabrik im spanischen Martorell gebaut. Zusätzlich werden 10 Milliarden Euro in eine Fabrik für Elektroautobatterien in Valencia investiert. Mit dem DarkRebel gibt Cupra einen Ausblick auf einen rein elektrischen Sportwagen.

Text: Moritz Doka
Bilder: Seat
Quellen: Autocar, LinkedIn

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