Klassiker

Shelby Cobra Daytona Coupé - so schön wie böse

Mit dem Shelby Cobra Daytona Coupé schicken wir den nächsten Kandidaten in den Wettbewerb um den schönsten aller Rennwagen. Haben Sie noch weitere Vorschläge?

Veröffentlicht am 30.10.2021

Bei Rennwagen ist klar: form follows function. Und Schönheit, man weiss es, liegt immer im Auge des Betrachters. Die bisher in unserer kleinen Reihe vorgestellten Fahrzeuge konnten sicher optisch überzeugen. Doch mit dem neuen Vorschlag wollen wir eine neue Komponente hineinbringen, im Sinne von: Wie geil ist das denn?

Vielleicht wäre das Shelby Cobra Daytona Coupé das wahrhafte Gerät gewesen, damals, 1964. Vielleicht hätte es mit dem grossen Motor damals tatsächlich eine Chance gehabt, in Le Mans zu gewinnen. Man erinnert sich: Le Mans 64 war der erste Auftritt des Ford GT40 – und eine Katastrophe für die Amerikaner, alle Wagen fielen aus. Auf dem 4. Rang (hinter drei Ferrari) klassierte sich ein Shelby Cobra Daytona Coupé, dies allerdings mit dem nicht wirklich potenten 4,7-Liter-Motor.

Carroll Shelby hatte allerdings schon Monate vor dem Rennen von 1964 ein Daytona Coupé (CSX2286) verlängern lassen, John Olsen baute den 427er-Motor ein (mit dem Ford dann 1966 in Le Mans gewinnen konnte), Bob Bondurant testete den Wagen (das Teil ging deutlich über 320 km/h).

Doch dann, auf dem Weg nach Le Mans, schlug das Schicksal zu: Der Transporter verunfallte, CSX2286, von Shelby als «Geheimwaffe» bezeichnet, wurde derart stark beschädigt, dass das Fahrzeug nicht zum Rennen antreten konnte. Und wurde dann wieder zum 289er zurückgebaut. Und gewann 1965 in Le Mans keinen Blumentopf.

Insgesamt gab es sechs dieser Fahrzeuge, alle mit dem 4,7-Liter-Motor. Interessanterweise wurden fünf Stück davon in Italien aufgebaut, bei der Carrozzeria Gransport in Modena (das sechste Exemplar, CSX2287, wurde in den USA gefertigt - und hat eine wilde Geschichte, Bild unten). Nein, wirklich schön sind sie nicht, aber halt: geil.

Haben Sie weitere Vorschläge? Was wir schon haben: Abarth SE 010, Chevron B16, Lola T70, Ferrari 330 P4. Text: Peter Ruch

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