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Von der Lenkstange zur Kommandozentrale

Im Sommer 2020 geht die Mercedes E-Klasse an den Verkaufsstart. Mit ihr führen die Sternenbauer eine neue, umfassend digitalisierte Lenkrad-Generation ein – das kapazitive Lenkrad.

Veröffentlicht am 09.05.2020

Den ersten Schritt zum modernen Mercedes-Benz Lenkrad vollzog die damalige Daimler-Motoren-Gesellschaft vor über 120 Jahren: mit dem Wechsel von der einfachen Lenkkurbel oder Lenkstange zum deutlich funktionaleren Lenkrad. Daraus entwickelte sich im Laufe der Jahre die High-Tech-Kommandozentrale von heute. Sie erlaubt es mittlerweile dem Fahrer nebst der Richtungsvorgabe für das Fahrzeug gleichzeitig zahlreiche Komfort- und Assistenzsysteme bequem und sicher zu bedienen.

Lenkrad Mercedes

Haptik und Optik

Bei der Gestaltung geht es um Optik und vor allem um Haptik. «Lenkraddesign ist eine ganz eigene Welt und eine ganz besondere Herausforderung, die vielfach unterschätzt wird», sagt Hans-Peter Wunderlich, Creative Director Interior Design bei Mercedes-Benz, der seit rund 20 Jahren Lenkräder gestaltet. «Das Lenkrad ist neben dem Sitz das einzige Bauteil im Fahrzeug, mit dem wir einen intensiven Körperkontakt haben. Die Fingerkuppen empfinden Kleinigkeiten, die wir sonst nicht wahrnehmen. Stört eine Unebenheit oder liegt das Lenkrad nicht satt in der Hand, mögen wir es nicht. Dieses haptische Empfinden geht als Rückkopplung ans Gehirn und entscheidet darüber, ob wir das Auto mögen.» Die emotionale Bindung zum Auto entsteht somit über den Tastsinn.

In der E-Klasse startet jetzt die neue Lenkradgeneration mit kapazitiver Hands-Off-Erkennung. Im Lenkradkranz befindet sich eine Zwei-Zonen-Sensormatte. Sensoren auf der Vorder- und Rückseite des Kranzes registrieren, ob das Lenkrad umfasst wird. Es ist keine Lenkbewegung mehr erforderlich, um den Assistenzsystemen zu signalisieren, dass man das Fahrzeug kontrolliert. Selbst die Steuerung der in den Lenkradspeichen integrierten Touch Control Buttons funktioniert jetzt kapazitiv.

Lenkrad Mercedes neu
Die in mehrere Funktionsbereiche aufgeteilten, fugenlosen Bedienfelder sind flächenbündig präzise in die Speichen integriert. Die Berührungen werden, wie bei einem Smartphone, über eine kapazitive Sensorik erfasst und ausgewertet, was eine intuitive Bedienung über Wischgesten und Drücken der bekannten Symbole ermöglicht. Die Materialien wurden so gewählt, dass die Bedienung auch in einem durch Sonneneinstrahlung stark aufgeheizten Innenraum ermöglicht wird. Darüber hinaus erkannt das System automatisch, wo sich der Finger gerade befindet.

Perfekte Proportionen

Das Lenkrad der Mercedes E-Klasse ist in den Ausführungen «Sport», «Luxus» und «Supersport» erhältlich. Bei der Variante «Luxus» formen die Speichen einen von eleganten Callas-Blüten inspirierten Kelch in Black-Panel-Optik, in der die Kugel schwebt. In der Ausführung «Supersport» wird sie von zwei Doppeldeckerspeichen in Black-Panel-Optik gehalten, die an Radflügelmuttern von Sportwagen erinnern. So inszenieren die Lenkräder Hightech und wecken gleichzeitig Emotionen – ganz im Sinne der Designphilosophie der Sinnlichen Klarheit, die die Bipolarität von Intelligenz und Emotion zum Ausdruck bringt.

Die Grösse des Lenkrads ist im Vergleich zum Vorgänger gleich geblieben. Der Lenkraddurchschnitt beträgt je nach Ausführungsvariante 370 Millimeter («Supersport») bis 380 Millimeter («Luxus»). Der Lenkradkranz ist 29 Millimeter breit und 42 bis 44 Millimeter tief. Hans-Peter Wunderlich: «Er ist der heimliche Königsmacher eines Lenkrads. Seine geometrische Ausarbeitung ist eine Wissenschaft für sich, die in keinem Lehrbuch steht. Der Kranz muss satt in der Hand liegen. Hat er einen Millimeter zu viel, fühlt er sich unangenehm wulstig an. Ist es ein Millimeter zu wenig, wirkt er wie verhungert. Und dieser Eindruck trübt dann das Gesamtfühl für das Auto.»

Text: Jörg Petersen
Fotos: Mercedes-Benz

Die Entwicklung der Lenkräder bei Mercedes

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