Würdiger Saisonabschluss

Die Meister der SWISS SIMRACING SERIES 2020 stehen fest. Doch bevor es soweit war, mussten die
37 Finalisten ihr ganzes Können beweisen. Beim Freien Training machten sie sich mit der 3,6 Kilometer langen Strecke des WeatherTech-Raceway von Laguna Seca vertraut. Im 15-minütigen Qualifying galt es, eine passable Startposition herauszufahren, um für das anschliessende und 25 Minuten währende Rennen gerüstet zu sein. Entgegen der Qualifikationsrennen, wo die Teilnehmer sich von zu Hause aus oder in einem der Racing-Center qualifizieren konnten, wurden sie für das Finale auf die vier Racing-Center von Horgen, Hinwil, Basel und Kerns verteilt. Die schnellste Lady und die beiden Erstplatzierten der Kategorie Ü40 starteten nochmals in der Kategorie Standard, um die Möglichkeit zu haben, auch hier den Titel holen zu können.

Motivierte Ladys

Danica Brönnimann war bei den Ladys das Mass der Dinge. Die 29-Jährige zeigte schon im Qualifying ihre Titelambitionen, brannte mit dem Porsche 911 GT3 Cup mit 1:27,934 Minuten die schnellste Zeit in den Asphalt und sicherte sich die Pole. Selbst im anschliessenden Rennen hatte sie die anderen sechs Konkurrentinnen im Griff. Vom Start weg setzte sich die OP-Schwester ab und distanzierte den Rest des Feldes um bis zu 14 Sekunden. Auf Platz 2 überquerte Shina Jung die Ziellinie gefolgt von Ilaria Ogis.

Djuricic war das Mass aller Dinge

In der Kategorie Ü40 kämpften 15 Piloten um die Meisterkrone. Dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören, bewiesen sie im Qualifying und im Rennen. Ljubomir Djuricic stach hier besonders hervor. Er holte sich mit 1:25,313 Minuten die Pole-Position. Vom Start weg führte er ebenfalls das Rennen an. Einzig die Stettler-Zwillinge Goe und Adi sowie Ivo Laubscher vermochten sich an seine Fersen zu heften. Brenzlig wurde es für ihn aber zu keiner Zeit, sodass er, den knappen Vorsprung verwaltend, als Sieger der Kategorie Ü40 vor Adi Stettler und Ivo Laubscher die Ziellinie überfuhr. Dabei schien sich das Sieger-Trio einig: «Wir sind eigentlich ohne Strategie gefahren und wollten einfach nur Spass haben», so Djuricic. Den hatte das Trio, dass auch im 2021 an den Start gehen wird.

Hartes aber faires Duell

Das trifft ebenfalls auf die Sieger der Standard-Piloten zu. Als schnellste Lady starteten hier ebenfalls Danica Brönimann sowie die beiden Schnellsten der Kategorie Ü40 Ljubomir Djuricic und Adi Stettler. Alle drei waren jedoch gegen die Piloten der «Königsklasse» machtlos. Im Qualifying stellte Enrico Di Loreto mit 1:24,358 Minuten seinen Porsche 911 GT3 Cup zuvorderst in die Startaufstellung. Knapp dahinter folgten Thomas Schmid und Julien Apothéloz. Nach dem Erlöschen der Startampel zeigt Schmid die beste Reaktion, kommt am besten weg und übernimmt gleich die Führung. Mit Di Loreto im Schlepp kann sich Schmid schnell vom Rest des Feldes absetzen. Als sie rund 16 Sekunden in Führung liegen, startet Di Loreto seine ersten Attacken. Doch der Rallyepilot weiss sich zu wehren und gewinnt knapp vor seinem Kontrahenten. «Ich wusste, dass ich gleich am Start di Loreto überrumpeln musste», zieht der neue Schweizer Meister der SWISS SIMRACING SERIES 2020 sein Resümee. «Unglaublich, dass das alles so geklappt hat.» Tatkräftige Unterstützung bekam er im Vorfeld vom bis dato amtierenden Meister Fredy Eugster, der auf eine Titelverteidigung verzichtete und Schmid dennoch fit fürs Finale machte.

Die Teilnahme an der Schweizer SIMRACING-Series ist für jedermann.Schon jetzt laufen die Vorbereitungen auf die neue Saison. Alle drei neuen Schweizer Meister werden auch in der kommenden Saison an den Start gehen. Die Termine für 2021 werden frühzeitig auf www.simracingseries.ch bekanntgegeben. Teilnahmevoraussetzungen: Mindestalter 15 Jahre und mindestens 1,60 Meter Körpergrösse. Die Fahrer können sich entweder über ihren eigenen PC per Simulation Assetto Corse oder in einem der Racing-Center qualifizieren. Das Nenngeld beträgt 50 Franken inklusive
30-minütiger Qualifikation. Weitere Infos gibt es unter http://simracingseries.ch.

Text : Jörg Petersen
Fotos:  Carla Welti, Screenshots Assetto Corsa